Liebe Leserin, lieber Leser:
Das biblische Menschenbild sieht in jedem Kind, jedem Mädchen wie Jungen, und in jedem Erwachsenen jenes einmalige Geschöpf Gottes, Ebenbild Gottes; die Würde des Menschen ist unantastbar- da klingen Grundgesetz und Bibel zusammen. Die Freude der Kinder, ihr Lachen, ihre Unbeschwertheit, ihr Forscherdrang, ihr Glaube und ihre Liebe, wollen wir fördern, wachsen und reifen lassen. Dazu braucht es Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit. Freude am Leben, Fragen und Sorgen, Hoffnungen und Wünsche all dies wollen wir miteinanderteilen.
Das heißt für mich Entwicklung der Persönlichkeit, Entfaltung der Gaben, die jede, jeder von uns in die Wiege gelegt bekommen hat. Der Mensch ist nur wirklich Mensch, wenn er spielt (Friedrich Schiller), Jesus sagt: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder. Jesus träumt mit uns vom Reich Gottes, von einer neuen Welt der Hoffnung, der Versöhnung, der Liebe. Ganz einfach ist das eigentlich. Eine Streicheleinheit, eine Umarmung, ein liebevolles Zuhause, ein Lachen über sich selber und über so manche Wichtigkeit, Gespräche wo sich Herzen öffnen, eine Gemeinschaft, die trägt und miteinander anpackt. Das uralte Konzept Jesu lautet: Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst, uralt und doch hochmodern. Die Persönlichkeit reift und entfaltet sich stets im Gegenüber, im Du, in kritischer, liebevoller Begleitung.
Wir Erwachsenen können und sollen Kindern religiöse Themen zumuten. Kinder ihrerseits muten uns ebenfalls religiöse Themen zu. Sie stellen Fragen nach dem Woher und Wohin und Wozu des Lebens. Fragen, die die religiöse Dimension unseres Lebens berühren und sich an den Grenzen unserer Existenz festmachen.
Fragen, die sich stellen angesichts eines toten Vogels oder beim Betrachten eines Bilderbuches. Kinder haben ihr eigenes Gottesbild. Im Dialog mit den Kindern wollen wir dies zulassen und nicht durch Denkkritik blockieren. Das kann für uns entlastend sein, wie das Eingeständnis, hier und da auch keinen Rat zu wissen, aber wir wollen gemeinsam mit dem Kind nach Antworten suchen. Das ist Dialog unter Forschern und Konstrukteuren, unser Erkennen wird immer Stückwerk bleiben(1. Kor. 13,9). Eine Neutralität gegenüber fragenden Kindern zu wahren, ist schwer möglich. Einen besonderen Stellenwert geben dem Kind im christlichen Verständnis die zentrale Glaubensaussage, dass Gott als Kind – in Jesus Christus – in die Welt gekommen ist, und die Aufwertung, die das Kind in der Botschaft Jesu erfahren hat, indem er es in die Mitte stellte (Matth. 10,13).

So wie Jesus die Kinder angenommen hat (Mark 9), wollen wir Kinder annehmen so wie sie sind, das heißt als etwas Kostbares und Besonderes. In der katholischen Pfarrgemeinde orientiert sich die religiöse Bildung und Erziehung im Familienzentrum am Kirchenjahr. Durch Lieder, Gebete, Geschichten, Spiele und bei der Feier kirchlicher Feste und Feiertage sowie Gottesdienste begegnen Kinder Gottes Wort. Diese Begegnung soll ihren Alltag, ihre Fragen, Freude und Angst aufnehmen können. Im Miterleben christlicher Lebenspraxis können Kinder Anhaltspunkte, Orientierungsmomente und Vorbilder finden. Dieses Erleben und Erfahren, gibt ihnen unter anderem die Möglichkeit, ein eigenes Gottesbild zu entwickeln. Hier bekommen sie Orientierung auf ihrer Suche nach Antworten. Grundsätzlich steht unser Kindergarten allen Familien und Kindern offen, unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion und Nationalität. Diese Haltung entspringt der übergroßen dienenden Liebe, die Jesus Christus allen Menschen gezeigt hat.
Ihnen und Ihren Kindern ein herzliches Willkommen in unserem Familienzentrum und Kindergarten St. Albertus Magnus, Hünxe